Watzmann – Watzmannhaus Wintertour
und es lief natürlich alles anders als gedacht.
Abfahrt war Freitag 18:30, die Zugfahrt war OK keine Zwischenfälle und bei 23€ beschweren ist nicht wirklich angesagt! (Das gut alte Bayern-Ticket der DB macht es möglich) Ankunft in Berchtesgaden um die sagenhafte Uhrzeit ca. 0:30, nun ist Berchtesgaden ja bekannt und auch schön keine frage jedoch gibt es keine Tankstelle, kein Lokal (bis auf eine Ausnahme kommt gleich) in der nähe des Bahnhofes der kleine Vier-Gleisige-Bahnhof hatte natürlich auch keinen Automaten an dem man sich schnell noch ein Wasser kaufen könnte oder ähnliches. (Ich Liebe solche Bahnhöfe)
Gegenüber des Bahnhofes liegt die Touristen Information an der sich die Stadtkarte zur Orientierung in Berchtesgaden befindet. Die Pensionen, Hotels und Wirtschaften sind alle aufgelistet. In allen möglichen sprachen, jedoch keine Hostel, kein Hotel, keine Tankstelle die nachts geöffnet hat. Frust machte sich breit bei in mir, erst mal setzen und eine Rauchen!
Ich sah mich um, alles sehr schön eine Straße führte nach oben eine nach unten, wie es bei Straßen eben so ist. Ein tiefes Durchatmen, der letzte Schluck Wasser den ich dabei habe rutscht nun meine Kehle hinunter und die Befürchtung das ich hier nicht alt werde schlich sich ein. Die Überlegung im Schlafsack zu schlafen oder nachts losgehen hat meine Gedanken im Griff. Ich schultere meine Rucksack stelle die Riemen ein und mache mir nochmals klar dass ich jetzt einen Schlafplatz suche muss. Ich schlendere los ,vorher nochmals zur Wettervorhersage der Touristen-Info es passt alles wie auch auf der DAV Seite Sonnenschein mit einer angabe von 12 Stunden. Perfekte Bedingungen für den Aufstieg. Nochmals ein Tiefes durchatmen und los. An den Ortskarten vorbei die Reklametafeln der Pensionen passiert ein Blick nach oben ein Blick nach unten und Tatsächlich da leuchtet es mir entgegen „Hostel“!
Im absolut letzten Eck neben dem Busbahnhof von Berchtesgaden über dem Bürger King, ein Hostel! Das licht ist noch an, tiefes durchatmen ein Stück Erleichterung, also hinüber zu dem Hostel.

Check-in bis 23:00Uhr , seufzt. Nochmal eine Rauchen vor dem Burger King, nach den ersten paar Minuten gesellt sich ein Mitarbeiter des Restaurants hinzu, Check-In doch noch möglich! OK OK …das ist dann ja schon mal super. der Check-In Schalter ist im Bürger King Restaurant! Schnell Formular und Check- IN Formulare ausfüllen Fertig. Ich werde nach oben begleitet in das eigentliche Hostel.
Allerdings begleiten mich auf einmal zwei Personen nach oben unterhalten sich auf einer anderen Sprache miteinander. Einer vor mir einer hinter mir! Mir läuft es kalt den Rücken hinunter, wir kennen alle den Film „ Hostel“ und genau in diesem befinde ich ich mich gerade. Die Gedanken rasen in mir!
Man hört so viel von Backpackern was alles passiert, jedoch fasse ich mich sehr schnell wieder. Da mir bewusst wird dass es nicht wirklich eine Gefahr wäre wenn die zwei irgendwas in die Richtung des Filmes unternehmen möchten. 😀 😀 😀 Die Treppen hinauf in ein sehr schönes Sauberes Ambiente, Holzboden und Moderne Möbel im Gang mit Sitzgelegenheiten etc. Sie begleiten mich zum Vierer-Zimmer sperren es mir auf erklären mir die Sanitären anlagen und dies alle super freundlich! Ich lege mich auf die bequeme Matratze, stelle schnell mein Handy und gehe auch wieder in den Offline Modus.
Der Plan ist es um 4Uhr von Berchtesgaden nach Ramsau zu laufen dort dann von der Wimbachbrücke den aufstieg zum Watzmannhaus anzugehen.
Ich sehe auf die Uhr natürlich habe ich verschlafen es ist 07:42 Uhr, Hose anziehen, Zähneputzen, weiter anziehen, Schlüssel abgeben und loslaufen! Ein wunderschöner Tag! Ich laufe die Straße nach Ramsau entlang und denke mir noch die 4km hast du ja gleich. Tja falsch gedacht es sind geschlagene 10km die ich da gelaufen wäre mit einem über 10 Kilogramm schweren Rucksack …
Also den weg nach Schönau am Königsee gewählt. Dort geht es ja über die Kührointhütte auf den Watzmann. Der Weg nach Schönau ist schnell absolviert. Der Blick auf den Watzmann und die Umliegenden Gebirge ist wunderschön!
In Schönau schnell eine Brezel geschnappt (15Min Rießen Andrang auf 4m²) und den Berg weiter hinauf. Bereits der Anstieg in Schönau ist nicht ohne, vor allem weil ich das gehen auf befestigten wegen mit den Bergschuhen verabscheue! Nach 5 Minuten nahm mich ein Pärchen „ Einheimsiche“ mit dem Auto hinauf zum Grünstein-Parkplatz, knapp 2km. Dort bedankte ich mich, ein kurzes Gespräch über mein vorhaben. Die beiden sagten mir sofort das es ohne Ski fasst nicht zu schaffen ist.
Ich dachte mir ja ja klaaaar und sage ihnen aber auch gleich das ich auf keinen Fall ein Risiko eingehen werde! ( und das ist wirklich so! ) Weiter hinauf auf den schönen befestigten Weg der Forstverwaltung, wie auf allen Seiten des Watzmann ´s gehen die ersten Kilometer stramm hinauf und immer auf befestigten Weg. Der Weg schlängelt sich allmählich durch den Wald am Grünstein vorbei . Vom Aufstieg habe ich leider nicht viele Fotografien da ich da ziemlich in meiner eigenen Welt war 😉
Kurz vor der Stubenalm begann es dann auch mit Schnee so langsam ansteigend auf 20cm.

Hier beginnt dann auch der erste Anstieg der den gewöhnlichen Wanderer im Sommer schon zusetzen dürfte; der unterschied zu Sommer zu Winter dürfte es jedoch nur geben durch die Skifahrer die diese abfahrt als ende der abfahrt von der Watzmann-Gugl als Endpunkt haben und somit der weg teilweise spiegelglatt war.
Weiter geht es zu Mitterkaseralm dort konnte ich nun die Vieh-Absperrungen erkennen deren Oberseite noch aus dem Schnee spitzten, von meiner Sommer Begehung weiß ich noch das diese über meiner Hüfte lagen.

An der Mitterkaser vorbei hörte ich ein tierisches Geräusch das natürlich meine helle Aufregung bekam und zurecht!!! Das erste mal in meinem leben sah ich dann einen Auerhahn der dort sein Revier hatte und dies auch lautstark kund tat. Leider wird er schätzungsweise zum Frühling hin sein Revier wohl verlegen durch die stärkere Begehung des Weges.
„Seppi“ ,Ein Auerhahn den ich einfach so Taufte, zog mich dann auch gute 15 Minuten in seine Bann als ich dann ein gutes Foto hatte gönnte ich ihm auch wieder seine ruhe, nicht vergessen die Tiere haben im Nationalpark den Vorrang!

Weiter zur Falzalm, dieser Anstieg war auch Gespurt durch den Wald mit Serpentinen, da ich ja gute drei stunden zu spät dran war war der Schnee natürlich auch schon aufgeweicht und hier begann ich die ersten male einzusacken, bis knapp über das Knie. Dies machte den Anstieg allmählich zu einer qualvollen Prozedur für mich. Nicht allein schon wegen dem 10 kg Rucksack und den Fußweg von 10 km des Zustieg. Jedoch gab es natürlich eine entlohnende Landschaft zu genießen. Die die Strapazen alle wieder Wettmachen! Stille, Schnee und Berge nicht brauche ich mehr!

Angekommen bei der Falzalm eine pause etwas trinken, hatte schon lange nichts mehr in den Flaschen war allerdings auch so geplant aber es war wärmer wie erhofft! Das Watzmannhaus im Blick ist es nun fast geschafft doch die Serpentinen ziehen sich entlang des Hanges und dieser Weg ist nicht zu unterschätzen vor allem nicht wenn man alle 10 schritte 5 mal bis zur Hüfte einsinkt! Das ist wirklich Kräfte raubend und ich verteufle mein verschlafen von morgens! Es ist kein bisschen mehr gefrorener Schnee übrig somit ist das einsinken natürlich vorprogrammiert, dazu muss man natürlich sagen das dies die Ostseite des Berges ist und den kompletten morgen über Sonne abbekommt!
Nun am Fuß des Watzmannahaus angekommen ist natürlich der Sommerweg noch gesperrt und der Winterweg auch versichert mit Drahtseilen die jedoch nur teilweise aus dem Schnee heraus

sehen. Spätestens hier würde ich jeden der keine Erfahrung am Berg hat sagen : „Komm Schleich dich nach unten!“ Denn wenn nun auf diesem Weg eine vereiste Passage auftaucht rutsch Mann einfach mal so bis zur Falzalm hinunter. Alles nicht vergleichbar mit dem Sommer-Zustieg und hier fing auch einmal mein Herz an zu klopfen! Leider kommt auf diesem Foto die Neigung des Aufstieges nicht rüber!
Geschafft ! Als ich dann die Vorderseite des Watzmannhaus erreichte, im Winter geht man über die „Terrasse“ hinter dem Haus hinauf, war ich nicht mehr alleine…
und nun beginnt eine Geschichte die Privat bleibt 😀 es war ein sehr gelungener Abend und ein gelungen morgen! Weiter ging es für mich dann nur noch am nächsten Tag nach unten. Da mich bereits beim Zustieg an der Falzalm ein Krampf im Oberschenkel ereilte. Der mich heute noch das Gesicht verziehen lässt, so einen Krampf hatte ich in den letzten 5 Jahren nicht!
Ich hoffe ihr genießt jetzt noch die Impressionen und vergesst nicht das diese Tour im Nationalpark Berchtesgaden liegt und die Wege keinesfalls verlassen werden sollten.
*Touren-bericht ist von 2014
hier nur nachgetragen mit dem
Datum 2017 wegen des Blog Umzuges

Hier noch ein Beitrag den ich Gefunden habe zu dem Hostel!
Kann ich nun mit guten gewissen weiter empfehlen!!!